Humboldt-Universität zu Berlin – Institut für Kulturwissenschaft
Sculptor's model/votive of a fist Ägypten 400–30 v.uZ. (MET Museum)
Manifeste als theoretische Textgattung
Seminar im Sommersemester 2019
Das Manifest ist vielleicht die wichtigste, sicherlich aber die sichtbarste Kommunikationsform des Politischen. Manifeste sind dabei eine der seltenen Textgattungen, die – wie Theaterstücke, Gesetzestexte oder Witze – zwischen Theorie und Praxis stehen: Sie zerfallen häufig in eine feinfühlige, präzise und nicht selten brillant geschriebene Diagnose und einen gänzlich agitatorischen und im Verhältnis zum Analyseteil oft unvermutet kruden und ebenso simplen wie gespenstischen Aufruf zu banaler Gewalt. Trotz dieser häufig zu beobachtenden stilistischen wie intellektuellen Fallhöhe von der Untersuchung zur Handlungsanleitung zeichnen sich Manifeste nicht selten dadurch aus, dass ihre Analyse eine extrem kondensierte Version hochaktueller kultur- oder sozialwissenschaflicher, philosophischer, künstlerischer oder politischer wissenschaftlicher Ergebnisse ist. In diesem Seminar sollen Manifeste deswegen als Kippfiguen zwischen mehr oder weniger wissenschaftlich-zeitdiagnostischen und ganz anders gelagerten agitatorischen Texten gelesen werden. Dabei kommen ästhetische, literarische und rhetorische Verfahren ebenso in den Blick wie politische, philosophische, prognostische, utopische und agitatorische oder resignative Aspekte. Im Seminar werden vor allem politische, feministische und ökologische Manifeste besprochen, die sich nicht zuletzt in den letzten Jahrzehnten zunehmend dadurch auszeichnen, der Wissenschaft zu entstammen, Manifeste aus der Kunst und aus dem technologischen Bereich werden wahrscheinlich eher randständig bleiben.
Weil diese Texte nicht selten siebzig oder sogar noch mehr Seiten haben, und sie nur ausschnittweise zu lesen eine große inhaltliche Verzerrung bedeuten würde, wird dies ein relativ leseintensives Seminar.
Abbildung: Sculptor’s Model or votive of a fist. Public Domain des MET-Museums. Link zum Datensatz.
Manifeste als theoretische Textgattung
Das Manifest ist vielleicht die wichtigste, sicherlich aber die sichtbarste Kommunikationsform des Politischen. Manifeste sind dabei eine der seltenen Textgattungen, die – wie Theaterstücke, Gesetzestexte oder Witze – zwischen Theorie und Praxis stehen: Sie zerfallen häufig in eine feinfühlige, präzise und nicht selten brillant geschriebene Diagnose und einen gänzlich agitatorischen und im Verhältnis zum Analyseteil oft unvermutet kruden und ebenso simplen wie gespenstischen Aufruf zu banaler Gewalt. Trotz dieser häufig zu beobachtenden stilistischen wie intellektuellen Fallhöhe von der Untersuchung zur Handlungsanleitung zeichnen sich Manifeste nicht selten dadurch aus, dass ihre Analyse eine extrem kondensierte Version hochaktueller kultur- oder sozialwissenschaflicher, philosophischer, künstlerischer oder politischer wissenschaftlicher Ergebnisse ist. In diesem Seminar sollen Manifeste deswegen als Kippfiguen zwischen mehr oder weniger wissenschaftlich-zeitdiagnostischen und ganz anders gelagerten agitatorischen Texten gelesen werden. Dabei kommen ästhetische, literarische und rhetorische Verfahren ebenso in den Blick wie politische, philosophische, prognostische, utopische und agitatorische oder resignative Aspekte. Im Seminar werden vor allem politische, feministische und ökologische Manifeste besprochen, die sich nicht zuletzt in den letzten Jahrzehnten zunehmend dadurch auszeichnen, der Wissenschaft zu entstammen, Manifeste aus der Kunst und aus dem technologischen Bereich werden wahrscheinlich eher randständig bleiben.
Weil diese Texte nicht selten siebzig oder sogar noch mehr Seiten haben, und sie nur ausschnittweise zu lesen eine große inhaltliche Verzerrung bedeuten würde, wird dies ein relativ leseintensives Seminar.
Abbildung: Sculptor’s Model or votive of a fist. Public Domain des MET-Museums. Link zum Datensatz.