Körper des Gestischen
In der Kulturwissenschaft hat sich zuletzt eine Perspektivverschiebung von der Geste hin zum Gestischen vollzogen und dabei programmatische Vorschläge zu einem Gestisch-Werden von Philosophie und Forschung hervorgebracht. Im Vordergrund steht dabei nicht länger die Analyse von Gesten in ihren semantischen Gehalten, sondern „Gestisches als Vorgang und Prozess, als Disposition und Haltung“ (Darian/Smit 2019, 9) – mithin das, was an der Geste nicht intendiert oder appropriiert werden kann, was flüchtig und unbeendet bleibt und sich trotzdem artikuliert und Beziehungen zu stiften vermag.