Sophia Lohmann

Doktorandin

Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin
Georgenstraße 47
10117 Berlin

sophiajohanna.lohmann@gmail.com

Sophia Lohmann promoviert über Essayismus als kulturelle Praxis des ›eingreifenden Schreibens‹ im Werk nordamerikanischer Autorinnen. Untersucht werden zum einen sich verändernde Wissens- und Darstellungspraktiken in der Form des Essays hinsichtlich Gender und Politiken des Körpers. Zum anderen werden in paradigmatischen Analysen der Werke von Joan Didion, Audre Lorde und Susan Sontag die Spezifik essayistischer Ästhetiken und Ethiken der Betrachtung und Vertextung des Anderen erforscht und neu konzeptionalisiert. Das Forschungsprojekt wurde zunächst an der Graduate School of North American Studies (GSNAS) im Bereich Literatur der FU Berlin betreut und gefördert. Nach Durchlaufen des dortigen Promotionsprogramms führt Sophia Lohmann ihre Arbeit am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität am Lehrstuhl für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik fort. Ihre Forschung wird durch das Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert; für deren Entwicklung erhielt sie zuvor das Humboldt Research Track Stipendium der Exzellenzinitiative. Forschungssemester verbrachte sie zuletzt an der UC Berkeley, Kalifornien. Zu ihren weiteren Arbeits- und Forschungsfeldern gehören Wissensgeschichte, Genre- und Filmtheorie, Gender und Queer Studies, transkulturelle Literatur und Widerstandspraktiken in den Künsten.

Nach einem Bachelor in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft an der FU Berlin studierte sie im Master Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of Edinburgh. Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Hilfskraft am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, arbeitete sie am Haus der Kulturen der Welt (HKW, Anthropozäncurriculum) und leitete die Redaktion der Print-Zeitschrift ROM – Gesellschaftsmagazin. Daneben arbeitete sie als freie Redakteurin und Autorin (z.B. ZEIT, Epitext); derzeit entwickelt sie neben ihrer Forschungstätigkeit Filmstoffe.

 

Publikationen

»Wider den Stand. Transformatorische Schreibweisen, Essays im Wandel(n) und der fluide Textkörper in Maggie Nelsons The Argonauts«, in: Iris Därmann / Andreas Gehrlach (Hg.): Widerstand und Ablehnung. Berlin: De Gruyter, Publikation geplant für 2024.

»Welt empfangen, Um/frieden verweigern. Dimensionen des Versammelns, Transformierens und Affizierens im Essay«, in: Sebastian Köthe / Antonio Lucci / Beate Absalon et al. (Hg.): Empfangen. Die andere Seite der Gabe. Berlin: De Gruyer, 2023.

»The phantasmatic and the real. Navigating the essay’s critical potential«, in: Jasper Delbecke (Hg.): From the Scenic Essay to the Essay-Exhibition. Expanding the Essay Form in the Arts beyond Literature and Film. Gent: S:PAM – Studies in Performing Arts & Media, 2023.

Rankine, Claudia: Just Us, in: H. L. Arnold (Hg.): Kindlers Literatur Lexikon (KLL). Stuttgart: J.B. Metzler, 2021. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_23193-1

 

Vorträge

»Das Wort ergreifen. Ansprache und relationale Ethik im Wirken Audre Lordes als Public Intellectual«, Ringvorlesung Gegenwartsliteratur und Transnationalität, Freie Universität Berlin, 11/2023.

»Your silence will not protect you. Widerrede, Anrufung und Ethiken der Begegnung bei Audre Lorde«, Ringvorlesung Kulturwissenschaftliche Ästhetik, Humboldt-Universität Berlin, 06/2023.

»Paradigmen, Ausschlüsse, Ermächtigungen. Die Schreibszene des Essays von Montaigne bis Didion«, Berkeley-Cologne-Yale-Summer School – Aesthetic Possibilities: Literature, Rhetoric, Philosophy. Yale University, New Haven, 08/2022.

»Ways of Seeing and not Knowing. Gendered Exclusions and Embodied Positions in the Essay«, internationale Konferenz From the scenic essay to the essay-exhibition. Research Centre S:PAM, Universität Gent, 04/2022.