Humboldt-Universität zu Berlin – Institut für Kulturwissenschaft
Laura Busse / Andreas Gehrlach / Waldemar Isak (Hg.): Selbstbehältnisse. Orte und Gegenstände der Aufbewahrung von Subjektivität. Neofelis Verlag Berlin 2021, Cover.
Selbstbehältnisse
Orte und Gegenstände der Aufbewahrung von Subjektivität.
Es ist eine der menschlichsten Tätigkeiten, für sich selbst, für den eigenen Körper und die eigene Subjektivität Behältnisse zu schaffen. Diese Behältnisse für das Selbst können ephemer und improvisiert sein, sie können in alltäglichste Gegenstände oder auch in Texte oder Bilder ausgelagert sein. Oder sie können dauerhaft, stabil und wenigstens in ihrer Planung auf eine lange Zeit angelegt sein und dem Menschen eine sichere Verkapselung bieten. Nicht selten findet der Körper in seinen Behältnissen eine situative, fast organische Erweiterung und geht ein hochgradig nahes und intimes Verhältnis mit ihnen ein.
Wenn wir in diesem Band unter dem Schlagwort Selbstbehältnisse nach den verschiedenen Orten und Gegenständen der Aufbewahrung dessen fragen, was wir als Subjektivität oder Individualität verstehen – diese überhaupt erst von ihren Behältnissen zu denken, zu theoretisieren und zu historisieren versuchen –, geraten nicht nur stationäre Settings etwa des Wohnens und Möblierens in den Blick. Dann fallen auch viel kleinere, mobilere und noch körpernähere Dinge des Alltags auf, die wir mit und an uns herumtragen: Jacken, Rucksäcke, Koffer, Truhen, Betten, Türen, Rüstungen, Häuser, Mützen, Zelte, Zimmer, Hosentaschen, Notizbücher und viele, viele andere Behältnisse, die wir andauernd benutzen, bauen, einreißen und herstellen.
Um solche Selbstbehältnisse zu beschreiben und um in ihnen wissenschaftswürdige Phänomene zu erkennen, braucht es einen Blick, der nicht nach den großen Dingen und nach ewigen Wahrheiten und philosophischen Tatsächlichkeiten sucht, sondern der in der Beiläufigkeit und Vergänglichkeit des Alltags das erkennt und wertschätzt, was Menschen tun, wenn sie nicht versuchen, Großes zu tun oder Ewigkeitswerte zu schaffen. In diesem Band sind solche kulturwissenschaftlichen Untersuchungen unserer Selbstbehältnisse versammelt.
Selbstbehältnisse
Es ist eine der menschlichsten Tätigkeiten, für sich selbst, für den eigenen Körper und die eigene Subjektivität Behältnisse zu schaffen. Diese Behältnisse für das Selbst können ephemer und improvisiert sein, sie können in alltäglichste Gegenstände oder auch in Texte oder Bilder ausgelagert sein. Oder sie können dauerhaft, stabil und wenigstens in ihrer Planung auf eine lange Zeit angelegt sein und dem Menschen eine sichere Verkapselung bieten. Nicht selten findet der Körper in seinen Behältnissen eine situative, fast organische Erweiterung und geht ein hochgradig nahes und intimes Verhältnis mit ihnen ein.
Wenn wir in diesem Band unter dem Schlagwort Selbstbehältnisse nach den verschiedenen Orten und Gegenständen der Aufbewahrung dessen fragen, was wir als Subjektivität oder Individualität verstehen – diese überhaupt erst von ihren Behältnissen zu denken, zu theoretisieren und zu historisieren versuchen –, geraten nicht nur stationäre Settings etwa des Wohnens und Möblierens in den Blick. Dann fallen auch viel kleinere, mobilere und noch körpernähere Dinge des Alltags auf, die wir mit und an uns herumtragen: Jacken, Rucksäcke, Koffer, Truhen, Betten, Türen, Rüstungen, Häuser, Mützen, Zelte, Zimmer, Hosentaschen, Notizbücher und viele, viele andere Behältnisse, die wir andauernd benutzen, bauen, einreißen und herstellen.
Um solche Selbstbehältnisse zu beschreiben und um in ihnen wissenschaftswürdige Phänomene zu erkennen, braucht es einen Blick, der nicht nach den großen Dingen und nach ewigen Wahrheiten und philosophischen Tatsächlichkeiten sucht, sondern der in der Beiläufigkeit und Vergänglichkeit des Alltags das erkennt und wertschätzt, was Menschen tun, wenn sie nicht versuchen, Großes zu tun oder Ewigkeitswerte zu schaffen. In diesem Band sind solche kulturwissenschaftlichen Untersuchungen unserer Selbstbehältnisse versammelt.